Weihnachtskonzert 2014

Musikverein präsentiert sich in neuem Outfit und bestechender Form
Premiere für die Dirigenten Sandra Möhrle und Simon Heimpel beim Weihnachtskonzert der Laimnauer Blasmusiker
Laimnau - War es die Neugier auf die Präsentation der neuen Uniform oder die Premiere der neuen Dirigentin beim Konzert des Musikvereins Laimnau am ersten Weihnachtsfeiertag, das so viele Besucher in die Festhalle gezogen hat? Freunde der Blasmusik durften jedenfalls ein ausgewogenes und überaus anspruchsvolles Konzert genießen.

Vorstand Dietmar Weiß begrüßte zahlreiche Ehrengäste von Kirche und aus der Politik, die ebenfalls gespannt waren, was der Musikverein Laimnau akustisch und optisch bieten würde. Die zwanzig Jahre alte Uniform wurde ein letztes Mal von der Jugendkapelle getragen, als sie unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Simon Heimpel das Konzert eröffnete. Die jungen Musiker zeigten sowohl bei "Highlights from brother bear" als auch bei "Marches of John Williams" erstaunliche Sicherheit beim Spiel und waren ein Beleg für die fundierte Ausbildung im Verein. Die zahlreich erschienenen Angehörigen der jungen Künstler honorierten mit ihrem begeisterten Applaus auch die Arbeit der Vorstandschaft und des sicher leitenden jungen Dirigenten. Bei der geforderten Zugabe durfte Stefan Nuber mit einem Horn-Solo sein Können zeigen.

Die Anspannung war kaum noch auszuhalten, als über 70 Musiker in der abgedunkelten Halle die Bühne betraten, Lämpchen an den Notenpulten wie Sterne glänzten und die Gäste immer noch rätselten, ob die Damen im Dirndl oder die Herren in einer Lederhose erscheinen würden. Moderator Daniel Schmid, selbst aktiver Musiker an der Trompete, lüftete das Geheimnis, indem er zwei Models (Carola Frasch und Simon Heimpel) auftreten ließ. Ein besonderer Augenschmaus sei die neue Bekleidung der rund zwei Dutzend Musiker, denn Blazer, Mieder und Rock würden von Accessoires wie Hut und Tasche passend ergänzt. Und die Männer vervollständigten das stimmige Bild in ihrer Kombination aus Blau und Schwarz, wobei vor allem auf die neu gewonnene Freiheit am Hals hingewiesen wurde: statt Krawatte sei jetzt eine Kordel in.

Nach der Vorstellung der neuen Uniform unter der Begleitung von "Fanfaren" präsentierte die neue Dirigentin Sandra Möhrle ihre Kapelle mit dem zweiten Stück "Panta Rhei - ein Dorf im Fluss der Zeit". Veränderungen stehen an, aufgegriffen in einem Ort im Südschwarzwald. Einerseits zeichnete das Hörner-Register den klaren Wasserlauf nach, begleitet von einem Wechselspiel zwischen Querflöten und Schlagzeug, andererseits deuteten die raschen Tempowechsel und Dissonanzen die Bedrohung der Arbeitssituation im Dorf an: Probleme in der Textilindustrie. Eine Überraschung war dabei, wie die Interpreten mit Schlüsselbund oder Mundstück am Notenständer die Takte der maschinellen Produktion inszenierten. Im Finale glänzten nochmals neben Pauken und Trompeten alle Register, um die Veränderung hörbar werden zu lassen. Bereits hier wurde deutlich, wie es Sandra Möhrle in der kurzen Zeit gelungen ist, den von ihren Vorgängern Grund gelegten Ausbildungsstand zu nutzen und durch sicheres Dirigat von ihren Musikern mal Forte, mal Piano zu fordern.

Herausragende Solisten

Dass die Laimnauer auch über herausragende Solisten verfügen, konnte zunächst Franziska Schmid bei "Schicksal der Götter" beweisen. Im Stück "Malaguena" bewies dann Simone Weiß, dass man auch in kurzer Zeit mit viel Fleiß eine Bass-Klarinette wundervoll zum Klingen bringen kann. Wenn zehn Laimnauer Posaunisten "76 Trombones" meisterlich zum Klingen bringen, können sie nur noch von einer zarten Piccolo-Flöte in Schach gehalten werden, exakt gespielt von Karin Locher.

Ein Ohrenschmaus war das Arrangement aus dem Musical "Elisabeth". Den Abschluss des zweieinhalbstündigen Programms bildete die hochachtungsvolle Verneigung vor George Gershwin ("A tribute to Gershwin"), als Dirigentin und Kapelle nochmals im Swingstil zur Hochform aufliefen, indem sie mit gekonnten Improvisationen (Julian Litz auf der Posaune und Helmut Brugger auf der Trompete) die Solisten Verena und Regina Mack (Saxofon und Querflöte) begleiteten.

 Von Roland Feirle 27. Dezember 2014



 

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