Forstrecht steht auch für Zivilcourage


Laimnau / lm Im Gemeindehaus Laimnau haben sich am Samstag an die 100 Menschen versammelt, um dem Stehempfang mit anschließendem großen Zapfenstreich beim traditionellen Peter und Paul Fest beizuwohnen.

Der Zapfenstreich 2013 wurde unter das Zeichen des 600-jährigen Jubiläums des Realrechts Münzlachenwald gestellt. Dabei handelt es sich im Grunde um ein Forstrecht, das den 26 Realberechtigten einen festen Jahresertrag aus dem Münzlachenwald zusichert (die SZ berichtete). „Es steht auch für Beständigkeit und Beharrlichkeit und Engagement. Und für Zivilcourage“, sagte Bürgerwehrvorsitzender Roland Mair in seiner Begrüßungsrede, und sprach damit auf den langen juristischen Erhaltungskampf des Rechtes an.

„Und der Bürgermeister, nachdem er ja auch nicht adelig ist, wird gut daran tun, an diese Regelung nicht noch mal Hand anzulegen“, ergänzte Bürgermeister Bruno Walter in seiner Festrede. Klaus Schuster, der Vertreter der 26 Realberechtigten, betonte die Verbindung der Gemeinde Laimnau mit den Erträgen des Realrechtes. So wird beispielsweise der Laimnauer Maibaum alljährlich mit der Zustimmung des Försters aus dem Münzlachenwald gefällt.
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Die Leiterin der Stadtbücherei Tettnang, Cosima Kehle, wurde für ihr besonderes Engagement geehrt. Sie hatte die Geschichte des Realrechtes nicht nur in den Archiven recherchiert, sondern auch chronologisch geordnet und zusammengefasst. Für die musikalische Untermalung der Festlichkeit sorgte die Jugendmusikkapelle Laimnau unter der Leitung von Klaus Trinkler, die mit Stücken wie „Halleluja“ den denkwürdigen und emotionalen Charakter der Zusammenkunft betonte. Die musikalische Leistung belohnte das Publikum mit großem Applaus. „Das Realrecht hat etwas Verbindliches, es ist ein Stück gemeinsame Geschichte zwischen Laimnau und Tettnang“, vergegenwärtigte Mair abschließend die soziale Dimension des historischen Rechtes.

Nach dem Stehempfang lud die Bürgerwehr zum traditionellen großen Zapfenstreich auf dem Sportplatz ein. Gemeinsam mit dem Musikverein Meckenbeuren ließ die Festgemeinde den Tag in der Argentalhalle ausklingen.

(Erschienen: 30.06.2013 18:08)