Weihnachtskonzert 2013

Markus Brugger verabschiedet sich taktvoll
Beim traditionellen Weihnachtskonzert zeigt der Dirigent erneut sein Können und begeistert die Zuhörer


LAIMNAU - LAIMNAU - Am ersten Weihnachtsfeiertag ist für Dirigent Markus Brugger und seinen Musikverein Laimnau eine Ära zu Ende gegangen. Nach 13 Jahren als musikalischer Leiter des MVL hat er beim traditionellen Weihnachtskonzert zum letzten Mal den Taktstock für die Laimnauer Musiker geschwungen. Die diesjährige Ausgabe in der voll besetzten Argentalhalle war daher geprägt von einer persönlichen Auswahl an Lieblingsstücken des scheidenden Dirigenten – wohlgleich wurde die neue Dirigentin Sandra Möhrle musikalisch in ihrem künftigen Amt empfangen.

Bevor Bruggers Bestenliste erklang, eröffnete die Jugendkapelle Laimnau unter der Leitung von Klaus Trinkler das besinnliche Konzert – passenderweise mit dem Weihnachtsklassiker „Stille Nacht, heilige Nacht“. Das pompöse „Opening“ von Ernst Hoffmann und die abenteuerliche Interpretation des Defoe-Romans „Robinson Crusoe“ (1719) von Bert Appermont entriss das Publikum aus der weihnachtlichen in eine abenteuerliche und spannende Welt. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ und der flotten Zugabe „Dancing on the Seashore“ (J. Hadermann) endete der musikalische Beitrag der Nachwuchsmusikanten. Neben Markus Brugger war es auch für Juka-Dirigent Klaus Trinkler das letzte Konzert für den MVL. Nach drei Jahren als musikalischer Leiter übergibt er nun sein Amt an Simon Heimpel.

Die nachfolgenden Darbietungen wurden stets von einem persönlichen Kommentar des scheidenden Dirigenten Brugger begleitet, wodurch das Publikum einen interessanten Eindruck aus 13 Jahren Dirigentendasein erhielt. Edvard Griegs populäre „Morgenstimmung“ zeugte von der natürlichen Veränderung an jedem Morgen und symbolisierte auch in diesem Fall die bevorstehende Veränderung im Musikverein. Verläuft diese so wohlklingend wie Griegs romantisches Meisterwerk, kann man sich in Laimnau auf eine großartige Zeit freuen. Im anschließenden „Ein Fluss erzählt“ von Bruno Salzbacher erläuterte Brugger die Parallelen eines Flusses mit der Musikkapelle: „Am Anfang fließt eine junge und zarte Quelle. Sie muss sich erst entwickeln, um ein Fluss zu werden. Sie weiß nicht was kommt, stürzt sich aber wie wir Musiker in viele Abenteuer“, so Brugger. Dass dieser Erklärung eine souveräne und emotionale Darbietung des Stücks folgte, wusste Brugger allerdings – dafür hatte die Kapelle schließlich geprobt. Die Oper „Der Kuss“ von Bedrich Smetana zierte den Abschluss des ersten Konzertteils. „Genau einen solchen Kuss werde ich in der Pause nämlich meiner Gattin geben – und sie haben Zeit für Essen und Trinken“, freute sich Brugger, der damit seiner Gattin für die jahrelange Unterstützung dankte.

Der zweite Konzertteil begann schwungvoll: Der „Jazz Waltz No. 1“ von Otto Schwarz drückte Bruggers musikalische Leidenschaft aus und brachte auch viele Zuschauer zum Mitwippen. „Mein Herz schlägt im Jazz-Rhythmus“, bekannte der Dirigent. Mit „Oregon“ (Jacob de Haan) zollte Brugger Tribut an den ehemaligen Dirigenten August Weiß, der nach wie vor als Posaunist im Musikverein aktiv ist. Das fetzige Westernspektakel war geprägt von stattlichen Landschaftsbildern, aber auch von spannenden Verfolgungsjagden und beeindruckenden Zugfahrten durch den Wilden Westen. „Das nun folgende Stück ist genau das Gegenteil meiner Vorstellung von den Laimnauer Musikanten“, scherzte Brugger, ehe er den Taktstock nahm und das Startsignal für die Filmmusik „Les Misérables“ (Claude-Michel Schönberg) gab.

Musikalisches Tun geprägt

Bevor das letzte offizielle Stück am Abend erklang, nutzten neben Tettnangs Bürgermeister Bruno Walter auch Walter Stegmaier als Präsident des Kreisblasmusikverbandes und Harald Neu als Landeskommandant historischer Bürgerwehren Württemberg-Hohenzollern die Gelegenheit, ihren Dank an Markus Brugger auszusprechen und die zurückliegenden Highlights Revue passieren zu lassen. „Markus hat die Kapelle und ihr musikalisches Tun entscheidend geprägt und alle Facetten der Musik aufgezeigt“, waren sich die Laudatoren einig. Minutenlanger Applaus bekräftigten die lobenden Worte.

Mit dem Marsch „Jubelklänge“ (Ernst Übel) wurde die künftige Dirigentin Sandra Möhrle in ihrem Amt empfangen. „Die 13 Jahre waren für mich eine unglaubliche Zeit und insgesamt eine sehr schöne Geschichte“, erzählte Brugger, der so nach fast drei Stunden das letzte Stück des Abends, „Une Belle Histoire“ (Michel Fugain/Pierre Leroyer) ankündigte. Mit dem Marinemarsch „Kameraden auf See“ verabschiedete sich Brugger zu guter Letzt ganz persönlich von seinen Musikanten und dem Publikum.


 

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